Jakob Friedrich Bussereau
Genre | Dokumentation |
Regie | Kristina Förtsch |
Laufzeit | 39:00 Minuten |
Sprache | Deutsch |
Format | Canon 7D |
Jahr | 2013 |
Land | Deutschland |
Nummer | 038 |
1896. Der junge mittellose Priester Jakob Friedrich Bussereau gründet gemeinsam mit fünf Herxheimer Frauen eine religiöse Anstalt für Behinderte, die bis heute Bestand hat: das St. Paulusstift. Doch wie konnten sie solch ein großes Werk erschaffen in einer Zeit, in der Behinderte meist gänzlich aus der Gesellschaft ausgeschlossen waren und keine Rechte hatten? Die Dokumentation "Jakob Friedrich Bussereau - Einsam, mutig, gottbefreundet" zeigt das Leben und Wirken von einem der Pioniere der Behindertenarbeit. Mit Spielszenen, zahlreichen Archivbildern und Interviews wird die Geschichte lebendig.
Anfang 2012 kontaktierte mich Kaplan Steffen Roth, der Hausgeistliche des St. Paulusstifts in Herxheim. Der Gründervater des Paulusstifts Jakob Friedrich Bussereau würde am 2. Februar 2013 150 Jahre alt werden. Nachdem Kaplan Roth die Dokumentation "100 Jahre Trauth" gesehen hatte, kam er auf die Idee, mich eine Dokumentation über das Leben und Wirken des Gründervaters erstellen zu lassen.
Nach einem ersten Treffen mit Kaplan Roth und Schwester Mathildis, die Leiterin der Kongregation, war mir schnell klar, dass ich dieses Projekt nicht alleine stämmen könnte. Also fragte ich einmal Rosa Tritschler, mit der ich ja schon an der Schokokuss-Dokumentation zusammen gearbeitet hatte, ob sie Lust hätte bei diesem wieder die Recherche zu übernehmen. Ebenso fragte ich Kristina Förtsch, eine Freundin und Regisseurin, ob sie Lust hätte bei diesem Projekt die Regie zu übernehmen. Beide sagten sehr schnell zu und so konnten wir schon sehr bald mit der Arbeit beginnen.
Die ersten Dreharbeiten fanden bereits im Juni statt. Doch der Hauptdrehblock fand dann im September statt. Hier drehten wir einige Interviews und relativ aufwendige Spielszenen mit dem Schauspieler Stephan Wriecz, der mit in der Orignalkleidung und Brille von Bussereau, seiner Rolle verblüffend ähnlich sah. Christine Ehmer schlüpfte in die Rolle von Anna Maria Dudenhöffer, eine wichtige Weggefährtin von Bussereau. Auch sie hatte im Originalkostüm große Ähnlichkeit mit ihrer Rolle. Für die Spielszenen suchten wir eine ganze Weile nach Locations, die aussehen, wie vor ca. 100 Jahren. Eine nicht ganz so leichte Aufgabe, insbesondere für Außenaufnahmen, weil man da ja keine Strommasten, Windräder oder sonstige neuzeitliche Gebäude sehen darf. Für die Innenaufnahmen sind wir nach einer Weile auf zwei Heimatmuseen gestoßen, die vollständig eingerichtete Zimmer haben, wie man sie vor 100 Jahren hatte. Einmal drehten wir in Rohrbach im Pfiesterhaus und dann Alten Rathaus in Böhl-Iggelheim. Bei beiden Drehorten wurden wir ganz großartig von den Vereinsmitgliedern unterstützt, damit wir so gut es möglich ist authentisch bleiben.
Nach den Dreharbeiten begann die Postproduktion. Hier entstand nicht nur der Schnitt, sondern auch die Animationen, die Sprecheraufnahmen und die Filmmusik. Für letztere schrieb ich einen orchestralen Soundtrack, wofür extra noch ein Tenor, eine Cellistin und ein Chor aufgenommen wurde. Dabei nahmen wir auch eines der Stücke auf, die Bussereau selbst vor über 100 Jahren geschrieben hatte. Mitte Dezember 2012 wurde der Film dann fertig und wurde am 3. Februar 2013 der Öffentlichkeit im Rahmen einer Ausstellung zum Jubiläum zum ersten Mal vorgeführt. Die Ausstellung samt Film läuft noch bis zum 31. August 2013.