Geldregen
Genre | Kurzfilm |
Regie | Christian Schega und Jan Siebel |
Laufzeit | 27:00 Minuten |
Sprache | Deutsch |
Format | DVCProHD |
Jahr | 2009 |
Land | Deutschland, Österreich |
Nummer | 030 |
Es ist ein ganz normaler Tag im Sommer. Die Bewohner der Stadt gehen ihren gewöhnlichen Tätigkeiten nach, als es plötzlich aus heiterem Himmel anfängt, Geldscheine zu regnen. Die Menschen rund um die Stiftskirche beginnen eifrig Geld zu sammeln. Geldregen erzählt drei Geschichten von Bewohnern der Stadt, die ihre Wünsche trotz des Geldes nicht erfüllen können.
Nachdem Jan Siebel und ich Ende 2006 den Film "Waldweg" fertig gestellt hatten, wollten wir gerne wieder einen Film zusammen machen. Nach vielen Überlegungen und Ideen kam schließlich die Idee auf, einen Kurzfilm mit drei Episoden, die ineinander verwoben sind zu machen. Hierzu suchten wir nach einem Element oder Ereignis, welches die drei Episoden verbinden könnte und kamen schon recht bald auf die Idee mit dem Geldregen. Eines Tages sollte es aus heiterem Himmel Geldscheine regnen und wir wollten dann die Geschichten von Menschen erzählen, die in irgendeiner Weise mit dem Geldregen zu tun haben. Wir brauchten dann recht lange, bis wir brauchbare Geschichten gefunden hatten, jedoch waren wir nie wirklich zufrieden und kamen irgendwann einfach nicht mehr weiter. Im Herbst 2008 fragte ich dann einen guten Freund aus Salzburg, Lukas Novak, ob er am Drehbuch mitarbeiten wollte. Er war vom Konzept gleich begeistert und brachte nun neue Ideen ein, so dass im Januar 2009 ein fast fertiges Drehbuch vorlag. Damit konnte nun die Vorproduktion beginnen.
Schon recht früh legten wir den Drehzeitraum auf Anfang April 2009 fest, so dass es nun Deadlines gab und wir paralell mit der Schauspielersuche, der Drehortsuche und sonstigen Produktions- abläufen beginnen konnten. Die Schauspielersuche lief ausschließlich über mehrere Internetportale woraufhin sich innerhalb kürzester Zeit über 100 Schauspielerinnen und Schauspieler meldeten. Wir hatten also tatsächlich eine Auswahl. Von denen, die in Frage kamen, schauten wir uns auch einige persönlich an und veranstalteten somit auch unser erstes Casting, wobei wir die am passensten Schauspieler- innen und Schauspieler heraussuchten. Einzig für die Rolle des Alten Mannes konnten wir keinen geeigneten Schauspieler finden, so dass wir verschiedene Schauspielagenturen anschrieben. Darunter fragten wir auch bei Horst Sachtleben an, der schon häufig bei "Tatort", "Der Alte" und in der Serie "Um Himmels Willen" mitgespielt hatte. Er sagte tatsächlich zu und kam schon wenige Wochen später zum Drehen nach Landau.
Bei diesem Film wollte ich endlich mal mit einer richtigen Filmkulisse drehen. Das lag auch nahe, weil die letzte Episode des Films fast ausschließlich in einer engen Wohnung spielen sollte. Eine solche Wohnung zu finden ist schon nicht leicht, darin dann aber noch zu drehen, ist fast unmöglich - zumindest dann, wenn mann schöne Bilder haben möchte. Daher bot sich an, diese Zwei-Zimmer-Wohnung komplett zu bauen. Und genau das machten wir von Februar an, bis kurz vor den Dreh. Mit der Hilfe von vielen Freunden und Bekannten schafften wir es gemeinsam, diese Wohnung zu bauen und überzeugend einzurichten. Alles musste angeschafft werden, vom Bett über den Schrank, bis hin zur kompletten Küche samt Fenster. Alles wurde gebaut. Durch herausnehmbare Wände, war es möglich, von allen Seiten zu drehen.
Für diese Kulisse und auch die Kulisse für die erste Episode brauchten wir jedoch noch Räumlichkeiten. Schon recht früh kam ich auf die Idee, diese Räumlichkeiten in einer alten, stillgelegten Kaserne in Landau zu suchen. Ich nahm Kontakt mit dem Oberbürgermeister der Stadt Hans-Dieter Schlimmer auf, der uns auch direkt seine Unterstützung zusicherte. Als es dann zu größeren Hürden bei verschiedenen Behörden- gängen kam, hielt er auch sein Versprechen und ebnete uns den Weg. So kam es, dass wir tatsächlich in der Estienne-et-Foche-Kaserne drehen durften. Hier konnten wir dann eben schon im Februar die Kulissen aufbauen und bis April immer wieder daran feilen, bis wir dann drehten. Das war natürlich auch von daher ein idealer Drehort, weil wir hier niemanden stören konnten. Einziges Problem war, dass es in der Kaserne weder Strom noch Wasser gab. Ein Kollege von mir lieh uns dann dankenswerterweise seinen Stromgenerator und sein Wohnmobil, womit wir komplett ausgerüstet waren. Gerade auch im Hinblick darauf, dass wir mit Horst Sachtleben einen 79-jährigen Schauspieler am Set hatten, der sich auch mal zurückziehen können wollte, war das Wohnmobil ideal.
Es gäb jetzt noch so viel zu erzählen, jedoch wird das für diese Seite einfach zu viel. Es bleibt nur zu sagen, dass es bei diesem Film soviel Spaß gemacht hat, wie schon lange nicht mehr, denn wir hatten ein wirklich tolles Team, was immer sein bestes gegeben hat. Und dann noch mit einer so heraus- ragenden Besetzung zu drehen, war sowieso ein Erlebnis. Das Ergebnis kann sich in jedem Fall sehen lassen und wird nun hoffentlich auch auf vielen Festivals zu sehen sein.